STÖRFALL-
INFORMATION

Störfallinformation

Der Abwasserverband Welser Heide betreibt eine nach dem Wasserrecht genehmigte Anlage und unterliegt der Störfallinformationsverordnung (StIV). Hier finden Sie alle für Störfälle relevanten Informationen.

INNERBETRIEBLICHE
AUSKUNFTSPERSONEN

Geschäftsführerin
Ing. Bettina Casagrande MSc
0664 812 38 03
bettina.casagrande@awv-welser-heide.at

Betriebsleiter
Ing. Wilhelm Lammer
0664 812 38 50
wilhelm.lammer@awv-welser-heide.at

Betriebsleiter-Stellvertreter:
Ernst Schwarzböck
0680 124 05 84
office@awv-welser-heide.at


AUßERBETRIEBLICHE INFORMATIONSSTELLEN

Polizei Marchtrenk
05 9133 4180 100

Feuerwehr Marchtrenk – NOTRUF 122
07243 581 12

Bezirkshauptmannschaft Wels-Land
07242 618 0

Bezeichnung der Anlage:
Regionalkläranlage

Betreiber:
Abwasserverband Welser Heide

Standort:
Kappern 73, 4614 Marchtrenk

Erreichbarkeit:
07243 583 91
office@awv-welser-heide.at

Das gesamte kommunale, gewerbliche und industrielle Abwasser aus dem Einzugsgebiet (Wels, Marchtrenk usw.) wird in der Kläranlage mit einer Anlagenkapazität von 210.000 EW60 mechanisch-biologisch gereinigt. Das Abwasser (Schmutz- und zum Teil Regenwasser) gelangt über die einzelnen Ortskanäle und über die Verbandssammler des AWV zur Kläranlage. Auf der Anlage werden bis zu 30.000 m³ Abwasser pro Tag übernommen und gereinigt. Das gereinigte Abwasser wird in die Traun eingeleitet.

Der bei der mechanisch-biologischen Reinigung anfallende Klärschlamm wird in der Schlammbehandlung statisch und mechanisch eingedickt. Durch die folgende anaerobe Schlammstabilisierung („Schlammfaulung“) wird in drei Faulbehältern methanhaltiges Klärgas produziert und in einem Gasbehälter zwischengespeichert. Aus dem Klärgas wird in Blockheizkraftwerken Strom und Wärme erzeugt. Die erzeugte Energie wird großteils in der Kläranlage genutzt, Überschüsse werden in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Der nach der Faulung vorhandene Klärschlamm wird in der Landwirtschaft und ebenso thermisch verwertet.

Die im Einsatz befindliche Anlagentechnik der Abwasserreinigung, Schlammbehandlung und Gasverwertung entspricht dem aktuellen Stand der Technik, wird laufend gewartet und in Stand gehalten. Zum Schutz der Umwelt und unserer Gewässer.

Die wesentlichen Gefahrenquellen beim Betrieb der Kläranlage sind der Zulauf von Störstoffen, Stromausfall, Gebrechen an maschinellen bzw. elektrotechnischen Anlagenteilen, Brand und Explosion.

Zur Vermeidung von Störfällen bzw. Unfällen mit Auswirkungen auf das Personal, die Öffentlichkeit bzw. die Umwelt wurden die nachfolgend angeführten technischen und organisatorischen Vorkehrungen getroffen, um die Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkungen eines Schadens zu vermeiden bzw. so weit wie möglich zu reduzieren.

  • Der Abwasserreinigungsprozess wird ständig  überwacht und gesteuert. Das Personal wird regelmäßig geschult, um im Störfall schnell und zielgerichtet zu reagieren.
  • Die gesamten baulichen und maschinellen Einrichtungen sowie die Elektro-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik und die Prozessleittechnik entsprechen dem Stand der Technik. In allen relevanten Anlagenbereichen sind Redundanzen vorhanden, damit bei Ausfällen Reserven zur Verfügung stehen.
  • Sämtliche maschinelle und elektrotechnische Einrichtungen sind online in das Prozessleitsystem eingebunden und werden rund um die Uhr überwacht. Um einen störungsfreien Betrieb sicherzustellen, werden diese Einrichtungen einer regelmäßigen Wartung und Instandhaltung unterzogen.
  • Die Kläranlage verfügt über eine redundante Stromversorgung.
  • Am Betriebsgelände wird Fällmittel (stark ätzende Flüssigkeit, erforderlich für den Betrieb der Klärschlammpressen)  gelagert. Die Tanks sind auf einer Dichtbetonwanne errichtet, beim Austritt von Fällmittel wird dieses in der Dichtbetonwanne aufgefangen.
  • Die Kläranlage ist mit einer Brandmeldeanlage ausgestattet. Diese ist mit der Feuerwehr Marchtrenk verbunden. Im Brandfall stehen ausreichende Löschhilfen zur Verfügung. 
  • Im Explosionsschutzdokument nach VEXAT (Verordnung explosionsfähige Atmosphären) sind die Explosionsgefahren und die explosionsgefährdeten Bereiche im Normalbetrieb, bei Wartungen, Instandhaltungen und Störungen sowie die zugehörigen Maßnahmen und Vorkehrungen enthalten. Bestimmte Anlagenteile sind explosionsgeschützt ausgerüstet.
  • Bestimmte Anlagenbereiche sind mit einer Gaswarnanlage ausgestattet, mit der ständig die Konzentration von Methan (in der Mischung mit Sauerstoff explosives Gas, Bestandteil von Faulgas) gemessen wird. Im Fall eines Gasalarms werden die betroffenen Anlagenteile abgeschaltet.
  • Die regelmäßigen Anlagenrundgänge in den verfahrenstechnischen Anlagenteilen und in den betrieblichen Hochbauten, die vom Personal der Kläranlage durchgeführt werden, dienen zum Erkennen von Gefahren bzw. unsicheren Zuständen, um im Bedarfsfall geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um einem möglichen Störfall vorbeugend entgegenzuwirken.
  • Es liegen für die wichtigsten Szenarien Notfallpläne vor, um im Notfall die richtigen Handlungen zu setzen. Im Rahmen von Notfall-Übungen werden die geplanten Abläufe auf ihre Wirksamkeit überprüft und bei Bedarf Verbesserungen vorgenommen.
  • Tritt ein Störfall von einem bestimmten Ausmaß auf, werden die organisatorischen und operativen Abläufe bis zum Erreichen des störungsfreien Betriebs über das Notfall- oder Krisenmanagement gesteuert.
  • Die Leittechnik verfügt über eine 24-Stunden-Rufbereitschaft. Ebenso gibt es für unterschiedliche Störfälle aus dem Bereich der IT und LT für das Personal entsprechende Handlungsanleitungen.


Auch unter Einhaltung aller zuvor angeführten technischen und organisatorischen Maßnahmen und Vorkehrungen ist ein Restrisiko gegenüber dem Auftreten von Störungen vorhanden. Vor allem Ereignisse außerhalb des Kläranlagengeländes bzw. außerhalb des Einflussbereichs des Kläranlagenbetriebes (z.B. Einleitung von Schadstoffen in die Kanalisation, Stromausfall, Hochwasser, Einschränkungen bei der Übernahme des Klärschlamms) stellen ein Restrisiko dar. Durch entsprechende Überwachungsmaßnahmen wird jedoch seitens des AWV Welser Heide danach getrachtet, diese Faktoren möglichst früh zu erkennen, um schadensbegrenzende Gegenmaßnahmen im Rahmen des Kläranlagenbetriebes setzen zu können.

Störungen des Kläranlagenbetriebes werden im Regelfall durch Meldesysteme (Prozessleitechnik, Brandmeldeanlage, Gaswarnanlage etc.) signalisiert. Das verantwortliche Kläranlagenpersonal verfügt über das erforderliche Fachwissen und die notwendige Ausrüstung zur Behebung von Störungen. Bei Bedarf werden zusätzliche Maßnahmen gemeinsam mit den relevanten BOS-Organisationen gesetzt. Grundlage für die Vorgehensweise im Störfall sind die beim AWV Welser Heide aufliegenden diesbezüglichen Regulative.

Betriebsfremde Personen, die Hinweise auf einen Störfall im Bereich der Kläranlage feststellen, werden, so nicht bereits offensichtlich an der Behebung der Störung gearbeitet wird, ersucht, unverzüglich die Betriebsleitung der Kläranlage (siehe Kontaktdaten) zu informieren. Es wird in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass das eigenständige Betreten des eingezäunten Betriebsgeländes durch betriebsfremde Personen nicht gestattet ist und durch entsprechende Einrichtungen überwacht wird.

Tritt trotz aller Vorsorgemaßnahmen des Kläranlagenbetriebes ein Störfall ein, der größere Personenkreise betrifft, so würden die betroffenen Personenkreise über Presse und Rundfunk zu den relevanten Umständen und allenfalls zu beachtende Verhaltensregeln informiert.

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